„Stille Zeit vor Weihnachten, die gibt es schon lange nicht mehr.
Stille Zeit im Advent – das schließt sich praktisch aus, […]. Stille und Advent gehen überhaupt nicht zusammen, Stille und Advent sind als Widerspruch in sich angelegt, Stille und Advent fallen weit auseinander, schon beim Aussprechen fallen sie sofort auseinander, ach was, schon beim Denken stechen sie sich aus, sie wollen sich einfach nicht zusammen denken lassen. Nur am Abend ist es manchmal da, das kleine bisschen stille Zeit, wenn ich darauf achte, kann ich es manchmal wenige Augenblicke lang spüren, so ab und an, so jeden dritten, vierten Abend vielleicht.“
– aus: Weihnachtshaus von Zsuzsa Bánk –
Wenn die Studiotür zufällt, das Türschloss mit dem Klingeln des Schlüsselbunds verschlossen wird, ich mit dumpfen Schritten die hölzerne Außentreppe herunterstapfe und kurz bevor ich auf mein Fahrrad steige in die Nacht lausche, das ist meine stille Zeit.
Wobei, still ist es ja eigentlich nie, aber diese Zeit des bewussten Wahrnehmens ist für mich gleichzusetzen mit der Stille des Advents, die Zeit zu haben sich bewusst seiner Umgebung hinzugeben.